Landrat Rolf Keil in der Bildmitte wurde nach sieben Jahren als Vorsitzender des Zweckverbandes öffentlicher Personennahverkehr Vogtland (ZVV) in den Ruhestand verabschiedet. Links im Bild Stellvertreter Oberbürgermeister Steffen Zenner sowie rechts im Bild ZVV Geschäftsführer Michael Barth

ZVV-Vorsitzender Rolf Keil wird verabschiedet

Auerbach. Rolf Keil war sieben Jahre Landrat. Jetzt geht der Vorsitzende des Zweckverbandes öffentlicher Personennahverkehr Vogtland (ZVV) in den Ruhestand. Während der ZVV Verbandsversammlung am 6. Juli 2022 ergriff sein Stellvertreter Oberbürgermeister Steffen Zenner das Wort: „Wir wollen sehr gern Dankeschön sagen. Denn mit Rolf Keil verabschieden wir heute einen verdienten Mann des ÖPNV!“

Rückblick: Im Sommer 2015 nahm eine Strategiekommission die Stärken und Schwächen des sächsischen ÖPNVSystems unter die Lupe. Konkrete Ideen und Handlungsempfehlungen wurden entwickelt. „Wir haben als ZVV vorausschauend geplant und das neue Vogtlandnetz umgesetzt“, freut sich Rolf Keil. Die Gegebenheiten des ländlichen Raumes im Vogtland sind bekanntlich ganz andere, als die in den Ballungsgebieten wie beispielsweise den Großstädten Dresden oder Leipzig. Mit dem Start des neuen Vogtlandnetzes 2019+ legte der ZVV am 13. Oktober 2019 den Grundstein. Bus, Bahn und Straßenbahn verkehren im Einklang. Lange Umsteigezeiten werden dadurch vermieden und der öffentliche Nahverkehr wurde in der Ära von Rolf Keil zugleich auch komfortabler und attraktiver. Plauens Oberbürgermeister Steffen Zenner hatte eine kleine Laudatio vorbereitet: „Bedeutend war die Einführung von Plus- und TaktBus-Linien und damit eine nie zuvor gekannte Steigerung der Alltagsmobilität für die Menschen. Flankiert wird dieses Angebot mit einem durchdachten System an Stadt-, Ruf- sowie BürgerBussen. So muss sich im Vogtland keiner mehr abgehängt fühlen.“

Vor allem im Bereich der Schülerbeförderung ist das Engagement des scheidenden Landrats spürbar: In seiner Amtszeit wurde die Schülerbeförderung neu geordnet und das SchülerTicketVogtland (STV) eingeführt. Damit erhielten am 22. August 2016 über 10.000 Schülerinnen und Schüler im Vogtland erstmals die Möglichkeit, mit einem Ticket das gesamte Verbandsgebiet rund um die Uhr und das ganze Jahr über zu nutzen. Zugleich wurde damit die Chipkarte vogtland card mobil (vcm) um eine kontaktlose Bezahlfunktion erweitert und ist seitdem als vcm+ bekannt. Im Jahr 2021 wurde das STV durch das sächsische BildungsTicket ersetzt. Was besonders wichtig ist: Trotz der kontinuierlichen Leistungserweiterungen und anderer politischer Meinungen konnte der Eigenanteil für die Schülerinnen und Schüler beziehungsweise deren Eltern über die Jahre bei 120 Euro je Jahr stabil bleiben.

In den schwierigen Zeiten von Corona wurden gemeinsam mit den Taxi- und Busunternehmen im Vogtlandkreis Lösungen geschaffen, die die Leistungsfähigkeit der Unternehmen sicherten. In den letzten Jahren wurde zudem der Fokus auf digitale Fahrgastangebote ausgeweitet. Neben kostenfreiem WLAN in den PlusBussen gibt es an zentralen Knotenpunkten wie dem Plauener Busbahnhof ein digitales Fahrgastinformationssystem mit aktuellen Anschlüssen und Abfahrtszeiten. Zugleich wurden bestehende Systeme weiterentwickelt. Das HandyTicket Deutschland, aber in besonderem Maße auch die App VVV mobil ergänzen das digitale Angebot. Geschäftsführer des ZVV, Michael Barth: „Nun hat jeder Nutzer die Möglichkeit, Verbindungen in Echtzeit einzusehen, Tickets zu kaufen und vieles mehr. Auch das HandyTicket Deutschland wurde 2022 erweitert und bietet heute mit der Anbindung SachsenMobil einen landesweiten Fahrscheinautomaten für die Hosentasche.“

Mit dem Wechsel an der Spitze des ZVV brechen zugleich für den vogtländischen ÖPNV spannende Zeiten an. Neben der größten, bundesweiten Sonderaktion im Nahverkehr, dem 9-Euro-Ticket und den Chancen, die diese für den nachhaltigen Verkehr bringen, wird der Nachfolger Thomas Hennig die bereits begonnenen Projekte übernehmen und weiterführen. Eines davon ist voraussichtlich zum Jahresende die Eröffnung des kernsanierten Busbahnhofs in Rodewisch, dem zweitgrößten ÖPNV-Drehkreuz des Vogtlands.

Bildunterschrift: Landrat Rolf Keil (Mitte) wurde nach sieben Jahren als Vorsitzender des Zweckverbandes öffentlicher Personennahverkehr Vogtland (ZVV) in den Ruhestand verabschiedet. Links im Bild Stellvertreter Oberbürgermeister Steffen Zenner sowie ZVV Geschäftsführer Michael Barth (rechts). Foto: Verkehrsverbund Vogtland

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