Von Plauen nach Leipzig ohne Umstieg
Die Länderbahn wird Teil des Mitteldeutschen S-Bahn-Netzes
Von Plauen nach Leipzig ohne Umstieg
Die Länderbahn wird Teil des Mitteldeutschen S-Bahn-Netzes
In anderthalb Stunden mit dem Zug von Plauen nach Leipzig fahren – das wird ab Dezember 2026 möglich sein. Die Länderbahn wird dann das Vogtland direkt mit den Städten Leipzig und Halle (Saale) verbinden. Der bisherige Umstieg in Werdau entfällt, so dass das Reisen für viele Vogtländer mit der neuen Direktverbindung bequemer wird. Möglich macht dies die Erweiterung des Mitteldeutschen S-Bahn-Netzes, bei dem erstmals S-Bahnen von den Fernverkehrsknoten Halle, Flughafen Halle/Leipzig und dem Leipziger Citytunnel bis nach Plauen rollen werden.
Robert Aschenbrenner, Projektleiter für die neue S-Bahn-Verbindung, erklärt die Vorteile: „Wir werden mit der Linie S5X eine umsteigefreie Verbindung von Plauen über Leipzig bis Halle anbieten, mit einer Fahrzeit von nur 90 Minuten zum Hauptbahnhof und 105 Minuten zum Flughafen Leipzig/Halle.“
Die neue Verbindung bringt zahlreiche Vorteile für die Region. Neben Plauen profitieren auch Stationen wie Reichenbach und Neumark von der verbesserten Anbindung. Für Orte wie Klingenthal, Schöneck und Falkenstein verkürzt sich die Reisezeit um 10 bis 15 Minuten. „Leipziger können leichter nach Schöneck zum Rodeln fahren, während Plauener ohne Umsteigen den Leipziger Weihnachtsmarkt besuchen können“, freut sich Robert Aschenbrenner. Auch Pendler und Flugreisende profitieren von der schnelleren Verbindung zum Flughafen Halle/Leipzig.
Zum Einsatz kommen 41 moderne Siemens Mireo-Triebwagen mit 150 Sitzplätzen und barrierefreien Zugängen. Sie bieten mehr Platz für Fahrräder und Kinderwagen. Der elektrische Antrieb der Mireo-Triebwagen sorgt für umweltfreundliches Reisen. Die Länderbahn investiert kräftig in die Region, sowohl in neue Züge, als auch in den Ausbau der Werkstatt in Neumark. Als einer der zehn größten Arbeitgeber im Vogtland schafft das Unternehmen 350 Arbeitsplätze, davon etwa 260 beim Fahrpersonal. „30 Jahre nach der Betriebsaufnahme der Vogtlandbahn können wir nun bis nach Leipzig und Halle fahren. Das ist ein unheimlicher Motivationsschub für unsere gesamte Belegschaft“, sagt Robert Aschenbrenner stolz.
Informationen für Interessenten zu den neuen Stellen: → www.laenderbahn.com/mdsb/
Investitionen der Länderbahn
- über 250 Millionen Euro für neue Züge
- mehr als 10 Millionen Euro für den Ausbau der Werkstatt in Neumark
- Schaffung von 350 neuen Arbeitsplätzen, davon etwa 260 im Fahrpersonal und 90 in Werkstatt und Verwaltung
Hintergrund Mitteldeutsches S-Bahn-Netz MDSB2025plus
Der federführende Zweckverband für den Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL) hat im Juli 2023 in Abstimmung mit den beteiligten Aufgabenträgern u.a. dem Zweckverband ÖPNV Vogtland die Zuschläge für die Verkehrsleistungen im Mitteldeutschen S-Bahn-Netz für das Ausschreibungsverfahren MDSB2025plus vergeben. Im Los 2 erfolgte die Vergabe an Die Länderbahn (DLB). Das Los 2 umfasst Verkehrsleistungen von rund sechs Millionen Zugkilometern für die S-Bahn-Linien S3, S5 und S5X im Zeitraum von Dezember 2026 bis Dezember 2038.
Das jährliche Leistungsvolumen im Vogtland beträgt rund 233.000 Zugkilometer. Der Abschnitt zwischen Werdau und Plauen wird mit neun Zugpaaren im Zweistundentakt bedient. Die Züge von Leipzig werden in Werdau geteilt. Ein Zugteil verkehrt nach Zwickau, der andere nach Plauen.
Für die Erbringung aller ab Dezember 2026 geplanten Leistungen ist es zwingend erforderlich, dass Bund und Land die notwendigen Mittel zur Verfügung stellen, um die deutlich gestiegenen Kosten zum Beispiel für Energie, Personal und Infrastruktur ausgleichen zu können.