Kolumne Elektromobilität

Kolumne

Lesedauer: 2 Minuten  | Text:  Friederike Schulz

Zuletzt war ich mit meinen Kindern in der Spitzenstadt unterwegs, als er an uns vorbeifuhr – der E-Bus, der zu diesem Zeitpunkt in Plauen getestet wurde. „Super“, dachte ich, „endlich ändert sich etwas.“ Meine Kinder sagen nämlich immer: „Bäh, der Bus stinkt aber und laut ist der auch!“ Das tun sie tatsächlich, die guten alten Dieselbusse. Dieser wohlschmeckende Duft verbrannten Öls, der entfernt an eine Mischung aus Autobahnbaustelle und Frittenbude erinnert, gepaart mit einem Brummen, der mich eher an eine Baustelle erinnert. Ein Geruch, bei dem mir jedes Mal schlecht wird und einem Lärm, bei dem keine Unterhaltung, fern von Schreien möglich ist.

Schon seit Längerem sieht man verschiedene Varianten von E-Autos im Stadtbild, ich selbst fahre so viel wie möglich E-Bike. Auch die Straßenbahn lieben meine Kinder. Klar das ist auch ein echtes Erlebnis! Und das, was in anderen Regionen und Städten schon lange zum täglichen Anblick gehört, sind die E-Busse, die leise durch die Gegend schnurren. Hinter denen man nicht in einer schwarzen Dieselwolke eingehüllt steht und versucht den Hustenkrampf loszuwerden, während man sich gleichzeitig die Ohren zu hält, so laut brummen sie. Denn E-Busse sind emissionsfrei.

Glücklich über diese Neuerung stellte ich allerdings schnell fest, dass diese Busse nicht aus Eigeninitiative eingesetzt wurden. Vielmehr besagt eine aktuelle EU-Richtlinie, dass ab 2026, 32 Prozent aller neu angeschafften Busse emissionsfrei sein müssen. Ich hatte hier etwas mehr Eigeninitiative erhofft. Gefördert werden diese mit 1,3 Millionen € vom Bund, einen weiteren Teil unterstützt der Zweckverband ÖPNV Vogtland.

Einen Lichtblick gibt es doch: Die Plauener Straßenbahn wird nicht nur auf eine Photovoltaikanlage setzen, um die benötigte Energie zu gewinnen, sondern möchte auch das erste Unternehmen sein, welches alle seine Stadtbusse auf Elektromobilität umstellt. Das ist doch mal eine Vorreiterposition!

Aus welchen Gründen auch immer zukünftig E-Busse in Plauen fahren werden und wir weniger Dieselgeruch einatmen müssen: Ich bin froh, dass Plauen seinen Teil dazu beiträgt, klimaneutraler zu werden und hoffe, dass dann vielleicht auch die ländliche Region nachzieht. Auch wir sollten jetzt schon an die Zukunft unserer Kinder denken: Weniger Dieselgeruch und mehr nachhaltiges Reisen. Etwas mehr ÖPNV und weniger Ölschleuder, oder?